Der 15. Oktober 2025 stand ganz im Zeichen von Fünf Jahre ASPIDA Pflegecampus Plauen. Ein Tag, der zeigte, was entsteht, wenn aus einem Bauprojekt ein lebendiger Ort des Miteinanders wird.
Schon am Vormittag begann die Feier mit einem Filmvortrag, den ich selbst zusammengestellt und präsentiert habe. Der Film – eine Collage aus unzähligen Bildern und kurzen Videoaufnahmen aus der Bauzeit und den ersten anderthalb Jahren des Campus – führte eindrucksvoll vor Augen, wie viel Engagement, Geduld und Leidenschaft in diesem Haus stecken, dass mitten in der Pandemie eröffnet wurde. Das Publikum reagierte spürbar bewegt. Der Film ist mittlerweile auch auf YouTube zu sehen – ein digitales Erinnerungsstück an eine bewegte Anfangszeit.
Ein festlicher Abend mit besonderer Atmosphäre
Am Abend folgte dann der Höhepunkt des Jubiläums: die große Gala zum fünfjährigen Bestehen. Als Vorsitzender des Vital e.V. war ich eingeladen – und wollte natürlich nicht allein erscheinen. Schließlich sind es drei engagierte Mitarbeiterinnen. Doch da waren noch Kinder. Also begleitete mich unsere ehemalige Mitarbeiterin und heutige „Finanzministerin“ (offiziell Schatzmeisterin) Christine.
Schon der Sektempfang war feierlich: Jazzmusik erfüllte den Raum von einer zwei Mann Band, während Küchenhilfen und Auszubildende – ganz in Weiß mit grünen Halstüchern – professionell Sekt servierten und kleine Häppchen wie Tacos, gefüllte Paprika und Oliven anboten, als hätten sie nie was anderes gemacht. Eine gelungene Einstimmung auf einen Abend, der noch viele Überraschungen bereithielt.
Menschen, Geschichten und gelebte Wertschätzung
Als wir das festlich geschmückte Restaurant betraten, staunte ich nicht schlecht: große runde Tische, weiße Stuhlüberzüge, fünfflammige Kerzenleuchter mit Blumengestecken, farbige Beleuchtung und ein liebevoll eingedeckter Platz mit verschiedenen Gläsern, Namenskärtchen. Doch die eigentliche Überraschung lag nicht im Dekor, sondern in der Herzlichkeit des Abends.
Statt langer Reden entschieden sich Gesellschafter Herr Thieswald und Heimleiter Herr Holzapfel dafür, die Menschen im Saal in den Mittelpunkt zu stellen. Zwischen den Gängen stellten sie all jene vor, die den Weg des Pflegecampus in den vergangenen Jahren begleitet haben.
Das ging los mit Herrn Thieswalds offensichtlich wichtigsten und irgendwie richtungsweisenden Menschen, seinem Vater, einem Theologen, der bestimmt gern gesehen hätte, wenn sein Sohn wenigstens Pfarrer geworden wäre. Doch so hatte er mit den Jahren ein sorgsam gepflegtes Netzwerk aufgebaut, welches jetzt hier saß. Menschen aus Politik, Finanzwirtschaft, treuen Partnern, der Oberbürgermeister war nicht darunter, weil er im Urlaub war. Es waren langjährige Mitarbeiter aus der Anfangszeit, auch Mitarbeiter die Angst vor der eigenen Courage bekamen und jetzt noch dabei sind, auch Mitglieder des Heimbeirates seit Anfangszeiten, auch Herr Schubert, Haus und Hoffotograf, tontechnischer Betreuer, zu Anfang als Musiker, dann Mitarbeiter.
Ein besonders poetischer Moment war die Rezitation des Gedichts „Das Publikum“ von Kurt Tucholsky, vorgetragen von einem Gast aus der Finanzbranche – eine Hommage an Kultur und Geist, die perfekt in diesen Abend passte.
Applaus für das Küchenteam und kleine Geschichten am Rande
Großen Beifall erntete das Küchenteam, das das gesamte mehrgängige Menü selbst zubereitet hatte. „Welches Catering? – Das machen wir selbst!“, hieß es stolz – und das Publikum dankte es mit einem donnernden Applaus.
Auch Frau Glück, eine Mitarbeiterin der ersten Stunde, erhielt besondere Anerkennung. Sie wollte an diesem Abend nicht im Gästebereich sitzen, während ihre Kolleginnen in der Küche arbeiteten – ein Zeichen von Bescheidenheit und Teamgeist. Heimleiter Holzapfel erzählte dazu eine Anekdote aus den Anfangsjahren: Wie sie ihm einst spätabends, als ernach Dienstschluss noch arbeitete, kleine Häppchen wie bei Muttern machte.
Zum Abschluss wartete ein reichhaltiges Käsebuffet, liebevoll arrangiert von Küchenleiterin Frau Wagner (auf Instagram bekannt als wilde_gartenfee1980). Auf die Frage, was sie denn da aufgebaut habe, antwortete sie schüchtern: „Käse.“ Ein Moment, der viele schmunzeln ließ – und den Abend charmant abrundete.
Kooperation und Teilhabe: Der Beitrag des Vital e.V. zu fünf Jahre ASPIDA Pflegecampus Plauen
Natürlich stellt sich die Frage: Wie passt der Vital e.V. in dieses Bild? Ganz einfach – durch lebendige Kooperationen. Unser Verein gestaltet regelmäßig Aktivitäten an denen auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegecampus teilnehmen können: gemeinsames Singen, Malen, Ausflüge mit unserer Elektrorikscha (gefördert durch Aktion Mensch) sowie Veranstaltungen wie Kräuterkunde mit Stefanie Hertel.
Inzwischen sind auch vier Heimbewohner selbst Vereinsmitglieder, ein wunderbares Beispiel für Teilhabe und Gemeinschaft über den Alltag hinaus.
Das Jubiläum des ASPIDA Pflegecampus Plauen war mehr als ein Fest. Es war eine Erinnerung daran, dass Pflege nicht nur Versorgung bedeutet, sondern Begegnung, Vertrauen und ein Stück Heimat. Ein Abend, der zeigte, dass gelebte Menschlichkeit das Fundament jeder guten Pflege ist.








