🌍Ich war gestern bei einem Vortrag von Waltraud Muß über Geschichte der Wasserversorgung in Plauen im Lesesaal des Arboretums gewesen.
Zuerst stellte Waltraud Muß sich kurz vor: Sie hat in Magdeburg Umweltschutz mit Schwerpunkt Wasserwirtschaft studiert. Nach dem Studium sind viele meiner Kommilitonen nach Berlin gegangen, weil dort in Hellersdorf große Neubaugebiete entstanden. Ich selbst bin nicht lange geblieben, bis ich 1991 in meine Geburtsstadt Plauen zurückgekehrt bin. Dort habe ich beim Zweckverband angefangen und war zuerst im technologischen Bereich tätig. Ab 2001 war ich Technologe in der Abwasserbehandlung und später bis 2022 technischer Leiter, bis ich in den Ruhestand ging.
🏰 Schon im 13. Jahrhundert versorgten die ersten Holzleitungen das Schloss mit frischem Quellwasser. Dieses Schloss hatte einen eigenen Brunnen aber auch eine Wasserleitung, wie ich verstand aus der Gegend der Forststrasse – StresemannstraĂźe, der Brunnen wurde später, nach dem Ersten Weltkrieg, als Kriegerdenkmal gestaltet .
Die Leute in der Stadt mussten sich wohl mit einem Ziehbrunnen begnĂĽgen.
🧵 Mit der Industrialisierung wuchs Plauen rasant. Immer mehr Menschen zogen in die Stadt, die Textilindustrie blühte – und damit stieg auch der Wasserbedarf stark an. Mit dem Wachstum der Stadt musste die Wasserversorgung ausgebaut werden.
Man begann, Quellgebiete außerhalb der Stadt zu erschließen, wie zum Beispiel am Syrabach. Dort baute man Hochbehälter, um ausreichend Druck zu erzeugen.
Diese Wasserkästen und die Wasserleitungen wurden im Winter mit Stroh isoliert, um ein Einfrieren zu verhindern.
💦 Um 1900 reichten die Quellen allein nicht mehr aus. Talsperren mussten her! Die Talsperre Werda wurde zwischen 1904 und 1909 errichtet und speichert bis heute Millionen Kubikmeter Wasser. Für den sicheren Transport wurden zwei parallel verlaufende Leitungen gelegt.
Sollte eine ausfallen, kann die andere die Versorgung aufrechterhalten. Ohne fremde Energie gelangt das Wasser so nach Plauen.
🌍 Trotz Weltkriegen, Wirtschaftskrisen und der Zeit der DDR blieb eines immer sicher: Sauberes Wasser für alle!
Bis heute bauen wir auf die Leistungen und Weitsicht unserer Vorfahren auf.
Auch während der Weltkriege gab es immer wieder Zerstörungen, z. B. wurde 1945 der Hochbehälter in der Pausaer Straße bei einem Bombentreffer beschädigt. Trotzdem wurde die Wasserversorgung schnell wieder aufgebaut. Ab den 1960er Jahren kamen weitere Talsperren und Wasserwerke hinzu, um die steigende Nachfrage der Bevölkerung und der Industrie zu decken.
✅ Heute versorgen moderne Anlagen und geschützte Quellgebiete die Menschen in Plauen rund um die Uhr mit streng kontrolliertem Trinkwasser in höchster Qualität.
Die alten Quellleitungen bestehen noch teilweise und werden weiterhin genutzt, geschĂĽtzt durch mehrere Trinkwasserschutzzonen, um Verunreinigungen zu verhindern.
👉 Wasser ist Leben – und unsere gemeinsame Verantwortung.
Wir sorgen dafĂĽr, dass auch in Zukunft jeder Schluck Wasser so sauber bleibt, wie ihr ihn kennt.

