Merz’ Vorschläge und ihre Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft
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Die deutsche Wirtschaft befindet sich derzeit in einer anhaltenden Krise.
Bundeskanzler Friedrich Merz will dem durch eine Erhöhung der Arbeitszeiten entgegenwirken.
In seiner ersten Regierungserklärung fordert er mehr Eigeninitiative, Leistungsgerechtigkeit und Flexibilität – unter anderem durch eine wöchentliche statt einer täglichen Arbeitszeitbegrenzung. Die Idee: mehr Freiheiten für Unternehmen und Beschäftigte. Doch diese Argumentation stößt auf breite Kritik.
Zentral in der Debatte steht die Behauptung, dass in Deutschland zu wenig gearbeitet werde, was als Ursache wirtschaftlicher Probleme gesehen wird. So wird etwa diskutiert, einen Feiertag zu streichen und die tägliche Höchstarbeitszeit von acht auf 13 Stunden auszuweiten.
Merz und unternehmensnahe Institutionen wie das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) unterstützen diese Vorschläge.
Gewerkschaften hingegen lehnen sie ab und sehen darin primär einen Versuch, die Produktivität zu steigern und Unternehmensgewinne zu maximieren – auf Kosten der Arbeitnehmer.
Flexibilität
Zweifel bestehen auch daran, ob längere Arbeitszeiten wirklich mehr Flexibilität oder gar Vorteile für Beschäftigte bringen. Kritiker weisen darauf hin, dass dies vor allem zu gesundheitlichen Belastungen, höherem Unfallrisiko und psychischem Stress führt.
Studien zeigen, dass die Konzentration nach acht Stunden Arbeit abnimmt und das Risiko für Unfälle steigt.
Auch psychische Belastungen wie Burnout nehmen laut Krankenkassendaten zu.
Die Soziologin Bettina Stadler spricht in diesem Zusammenhang vom „Flexibilitätsparadox“: Was als Freiheit verkauft wird, führt in der Praxis oft zu längeren Arbeitszeiten und erhöhter Belastung.
Auch der demografische Wandel spielt eine Rolle. In den kommenden Jahren werden viele Menschen aus den geburtenstarken Jahrgängen in Rente gehen. Um das schrumpfende Arbeitsvolumen auszugleichen, fordert das IW, die individuelle Arbeitszeit zu erhöhen. Zugleich verweist das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) auf das große ungenutzte Potenzial bei Teilzeitbeschäftigten – vor allem Frauen –, die oft bereit wären, mehr zu arbeiten, wenn Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung und steuerliche Anreize verbessert würden.
Ein weiteres Problem: Die Arbeitszeit in Deutschland liegt laut OECD mit durchschnittlich 1.036 Stunden pro Jahr unter dem internationalen Schnitt – Spitzenreiter wie Neuseeland liegen bei etwa 1.400 Stunden. Allerdings arbeiten in Deutschland anteilig mehr Menschen als in anderen Industrieländern. Der Fokus auf reine Stundenanzahl verkennt oft qualitative Aspekte von Arbeit und Beschäftigung.
Gesundheitsschutz
Ein weiterer Aspekt ist die gesetzlich vorgeschriebene Arbeitszeiterfassung, die dem Gesundheitsschutz dient. Das Bundesarbeitsgericht hat diese Pflicht 2022 bekräftigt. Doch die Diskussion über Arbeitszeitreformen blendet häufig genau diesen Schutz aus. Letztlich zeigt die Debatte: Unter dem Deckmantel der „Flexibilisierung“ droht eine schleichende Entgrenzung von Arbeit und Freizeit, was auf lange Sicht gesundheitliche und gesellschaftliche Kosten nach sich ziehen kann.
Soweit die bekannten Fakten.
Friedrich und Alexander: Mit Zurückweisung an den Grenzen wird das nichts.
Ich könnte ja sagen, was hilft: Migration, doch auf mich hört ja keiner.
Wenn die Migranten ab dem ersten Tag arbeiten dürfen und das Asylsystem auch sonst überarbeitet wird, würde es helfen.
So lernt man auch schneller deutsch. Und man hat fast vom ersten Tag an fertige Arbeitnehmer, die wie bei den Rentenproblemen in die Kassen einzahlen würden.
Weitere würden höhere Löhne helfen, weil das die Kaufkraft steigert und das Rentenniveau auch bebt. Das ist auch gut gegen Altersarmut.
Für ein Kind braucht man ca. 20 Jahre. Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulen, Lehrer*innen Kindergärtner*innen, Universitäten…
(Ich Gender hier Mal weil’s faktisch richtig ist und paar Leute nervt.)
Selbstverständlich ist das nicht so einfach wie ich es hier darstelle, aber man kann ja mal drüber nachdenken, oder.
übrigens:
Arbeitszeitgesetz:
§ 3 Arbeitszeit der Arbeitnehmer
Die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmer darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.