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Nach langer Zeit war ich endlich wieder mit der Selbsthilfegruppe Schlaganfall Plauen in der Falknerei Herrmann – das erste Mal seit dem Umbau. Auch vom ASPIDA Pflegecampus Plauen hatten wir einige mit. Und es war längst überfällig. Trotz windigem Wetter fanden sich rund siebzig Besucher ein, die sich das beeindruckende Schauspiel nicht entgehen lassen wollten.
Wir selbst waren mit drei Fahrzeugen da.
Das neue Zuschauer-Areal bot eine fantastische Aussicht auf die Flugvorführungen. Man konnte auch Gehege und Volieren ansehen.
Die majestätischen Greifvögel saßen frei in Boxen. Alles in allem war es ein gelungener Nachmittag inmitten der faszinierenden Welt der Falknerei.
Die Falknerei ist nicht nur dafür da, um Flugvorführungen zu machen, sie päppelt auch kranke Vögel wieder auf und übernimmt auch die Nachzucht.
Falken
Inmitten der Vorführung begegnete ich alten Bekannten wie dem Turmfalken, dem anmutigen Mäusebussard und dem majestätischen Wanderfalken, dem schnellsten Lebewesen der Welt.
Seine Jagdflüge sind atemberaubend – eine Demonstration von Präzision und Geschwindigkeit.
Eulen
Auch die Welt der Eulen kam nicht zu kurz. Vom Waldkauz über den Steinkauz bis zur Schleiereule wurde deutlich: Käuze sind keine eigene Art, sondern kleine Eulen, deren unterschiedliche Namen allein der deutschen Sprache zu verdanken sind. Besonders spannend: Viele glauben, Eulen könnten ihren Hals 360 Grad drehen. Tatsächlich sind es „nur“ 270 Grad – darüber hinaus wäre die Wirbelsäule ab. Doch die Natur hat vorgesorgt: Ihre Blutgefäße verlaufen so clever durch die Wirbel, dass selbst extreme Drehungen nicht zum Problem werden.
Sie haben ein Ohr weiter vorn und eins weiter hinten und können so auch in der Dämmerung navigieren und hören auf 200m eine Maus
Geier
Zwei Geier als Beispiel als Aasfresser waren auch da.
Sie erfüllen sie wichtige Aufgaben bei der Zersetzung organischer Materie und Krankheitsprävention. Der Falkner erklärte deren wichtige Rolle in der Tierwelt und den nicht so ganz Appetitlichen Teil der Nahrungsaufnahme mit humorvollen Worten.
Der Eisvogel
Ich kannte die Szenerie, wenn ein Eisvogel ankommt, der lachende Hans, aber vier oder fünf kamen plötzlich an
hre Nahrung setzt sich aus Fischen, Wasserinsekten Kleinkrebsen und Kaulquappen zusammen.
Ein Storch?
Ein Höhepunkt war der Moment, als plötzlich ein Storch zwischen den Sitzreihen herumstolzierte.
Jungstörche fliegen im Herbst nach Afrika – instinktiv über den Bosporus um die Hochalpen zu umfliegen, auch wenn sie den Weg vorher nie geflogen sind. Ein Naturwunder!
Auch der Umweltaspekt wurde von Herrn Herman thematisiert: „Umweltschutz heißt: Heb deinen Müll auf – und wenn es nicht dein Müll ist, heb ihn trotzdem auf.“ Ein klarer Appell an uns alle.
So einfach ist das zwar nicht, nur so fängt es an.
Adler
Große Greifvögel wie der europäische Seeadler – das Wappentier Deutschlands – und sein amerikanisches Pendant, der Weißkopfseeadler, zeigten ihre imposante Präsenz.
Sie bleiben freiwillig in der Falknerei.
Und wenn manche denken, der bleibt, weil ihn das Fressen hält. Kein Vogel lässt sich mit Hunger binden – wenn sie auch manchmal drei Tage weg sind, in Böhmen, in Franken oder in Thüringen, sie kommen zurück weil sie sich sicher fühlen. (Sie haben nur einen kleinen GPS-Sender, damit der Falkner weiß wo sie sind)
Doch Freiheit bedeutet auch Gefahr: Kollisionen mit Zügen oder Windrädern fordern Opfer.
Herr Herrmann selbst hat seine Haltung zu Windkraft in meinen Augen offenbar gewandelt: Früher ein Gegner, heute befürwortet er den Kompromiss. Windräder ja – aber nicht in Brutgebieten.
Ein Besuch in der Falknerei Herrmann ist nicht nur spannend, sondern auch lehrreich – über die Natur, die Freiheit und unsere Verantwortung für beides.
Und für die Erkenntnis, dass der Mensch wohl doch nicht die Krone der Schöpfung ist.











